Wir erinnern an Elfriede Tygör

10. Oktober 2023

Heute erinnern wir an Elfriede Tygör, die vor 120 Jahren geboren worden ist und nach der eine Straße in Lichtenberg benannt wurde. Sie war eine deutsche Widerstandskämpferin gegen den deutschen Faschismus in Verbindung mit der Uhrig-Römer-Gruppe.

Lebenslauf

Elfriede Pilz absolviert eine Ausbildung als Stenotypistin und arbeitet anschließend in der sowjetischen Handels­vertretung in Berlin. 1925 heiratet sie den Schlosser und Kommunisten Walter Tygör, der 1933 ins Saargebiet emigriert. Ab 1935 ist sie als Stenotypistin bei der Preußi­schen Landespfandbriefanstalt beschäftigt.
Nach der Trennung von ihrem Mann lebt Elfriede Tygör mit Fritz Plön zusammen, der sich wie sie im kommunistischen Widerstand gegen das NS-Regime engagiert. Das Paar schließt sich der weitverzweigten Widerstandsgruppe um Robert Uhrig an. Elfriede Tygör übernimmt Schreibarbeiten, Kurierdienste und überlässt ihre Wohnung Uhrig und anderen für illegale Besprechungen.
1941 kann die Gestapo die Widerstandsgruppe um Uhrig unterwandern und es kommt im Februar 1942 zu einer groß angelegten Verhaftungsaktion.
Elfriede Tygör wird am 4. Februar 1942 festgenommen und von der Gestapo nach Verhören in das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück verschleppt. Sie wird am 15. Februar 1944 gemeinsam mit Fritz Plön und neun weiteren Angehörigen der Widerstandsgruppe vor dem „Volksgerichtshof” angeklagt.
Elfriede Tygör wird am 7. Juli 1944 vom 5. Senat des „Volksgerichtshofs“ wegen „Vorbereitung zum Hochverrat und Feindbegünstigung” zum Tode verurteilt und am 25. August 1944 im Strafgefängnis Plötzensee ermordet. Fritz Plön wird drei Tage später im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet.

Quelle: Gedenkstätte Plötzensee