Wir erinnern an Ferdinand Thomas
20. November 2024
Heute erinnern wir an Ferdinand Thomas, der vor 80 Jahren ermordet worden ist und nach dem ein Wohnheim des studierendenWERK BERLIN in Lichtenberg benannt wurde. Er war ein deutscher Kommunist und Widerstandskämpfer gegen den Deutschen Faschismus.
Lebenslauf
Der 1913 in Heidelberg geborene Ferdinand Thomas schließt sich schon als Schüler kommunistischen Organisationen an. 1936 wird er wegen seiner Widerstandsaktivitäten zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Durch Fritz Bernt erhält er Kontakt mit Adolf Reichwein und stellt in dessen Auftrag durch Fritz Emrich über Judith Auer Verbindung zu Franz Jacob und Anton Saefkow her. Nachdem Judith Auer die Vertrauenswürdigkeit von Thomas in Gesprächen mit Magnus Poser in Thüringen überprüft hat, wird ein Gespräch zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten für den 22. Juni 1944 in der Praxis des Chirurgen Rudolf Schmid in der Köpenicker Straße 76 in Berlin vereinbart. Auf Seiten der Kommunisten ist neben Saefkow und Jacob auch „Hermann“ anwesend, ein Spitzel der Geheimen Staatspolizei. Dieser hat bereits im Mai 1944 maßgeblich zur Festnahme von Bernhard Bästlein beigetragen. Die Sondierungsgespräche zwischen Leber, Reichwein, Saefkow und Jacob am Abend des 22. Juni führen zu ersten Annäherungen der Positionen von Sozialdemokraten und Kommunisten. Sie sollen am 4. Juli 1944 fortgesetzt werden, um einzelne Punkte zu vertiefen; als Treffpunkt wird ein U-Bahnhof vereinbart. Doch am 4. Juli nimmt die Gestapo Saefkow, Jacob und Reichwein unmittelbar nach ihrem Treffen fest, Julius Leber am nächsten Morgen. Gegen Saefkow, Jacob und Bästlein ergeht am 5. September 1944 das Todesurteil, gegen Reichwein und Leber am 20. Oktober 1944. Am 19. Juli 1944 wird auch Ferdinand Thomas festgenommen, am 4. Oktober 1944 zum Tode verurteilt und am 20. November 1944 in Brandenburg-Görden ermordet.
Quelle: Gedenkstätte Deutscher Widerstand