Wir erinnern an Otto Marquardt
30. Oktober 2024
Heute erinnern wir an Otto Marquardt, der vor 80 Jahren von den deutschen Faschisten ermordet und nach dem eine Straße in Lichtenberg benannt wurde. Otto Marquardt war ein deutscher Kommunist.
Lebenslauf
Geboren am 17. August 1893 als Sohn einer Hamburger Arbeiterfamilie, lernte Otto Marquardt Schriftsetzer. 1915 zum Militär eingezogen, kam er während des Krieges in Kontakt zu Anhängern der Spartakusgruppe und unterstützte deren antimilitaristische Arbeit unter den Soldaten. 1919 wurde Marquardt selbst Mitglied der KPD, besuchte Kurse der Volkshochschule und marxistische Zirkel und engagierte sich in der kommunistischen Kinderbewegung. Seit 1927 Sekretär des Landesverbandes Schleswig-Holstein der Internationalen Arbeiter Hilfe (IAH), später auch Mitglied der IAH – Reichsleitung, nahm er als Delegierter der deutschen Sektion an internationalen Kongressen der IAH teil.
Seit 1934 in Berlin lebend, arbeitet er als Angestellter. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges gehörte Otto Marquardt als Verbindungsmann zwischen den kommunistischen Widerstandsgruppen in Hamburg und Berlin zu den engsten Kampfgefährten Anton Saefkows. Marquardt war es, der Anfang 1944 den aus dem Zuchthaus geflohenen Bernhard Bästlein mit Anton Saefkow und Franz Jacob zusammenbrachte. Seit April 1944 war Otto Marquardt im Verteilerbüro des Reichsministeriums für Rüstung und Kriegsproduktion tätig und hatte somit Zugang zu verschiedenen NS-Dienststellen und konnte geheime Dokumente der Leitung der Widerstandsgruppe übergeben. Am 10. Juli 1944 wurde Otto Marquardt festgenommen und am 7. September vom Volksgerichthof gemeinsam mit Willi Jungmittag zum Tode verurteilt. Otto Marquardt wurde am 30. Oktober 1944 im Zuchthaus Brandenburg-Görden ermordet.
Quelle: Museum Lichtenberg