Wir erinnern an Otto Schmirgal

24. Oktober 2024

Heute erinnern wir an Otto Schmirgal, der vor 80 Jahren von den deutschen Faschisten ermordet und nach dem eine Straße in Lichtenberg benannt wurde. Er war kommunistischer Widerstandskämpfer.

Lebenslauf

Geboren am 15. Dezember 1900 in Bentschen/Posen, Sohn eines Eisenbahnschaffners;lernte Rundschleifer und gehörte von 1918 bis 1920 dem rechtsradikalen Freikorps „Ost“ an. Dann als Arbeiter gewerkschaftlich aktiv, trat er 1925 in Berlin in die KPD ein. Ab 1927 bei der BVG angestellt, dort Betriebsrat, war er im November 1932 während des BVG-Streiks von RGO (und NSBO) Mitglied der zentralen Streikleitung. Schmirgal gehörte zur BL Berlin-Brandenburg, wurde am 5. März 1933 in den Preußischen Landtag gewählt, konnte aber wegen der einsetzenden Verfolgung durch die Nationalsozialisten sein Mandat nicht ausüben. Bis August 1933 arbeitete er illegal, wurde dann festgenommen und saß 1933/34 in Brandenburg sowie im KZ Esterwegen in „Schutzhaft“. Nach seiner Freilassung im September 1934 Notstandsarbeiter beim Bau der Autobahn und ab 1937 in seinem Beruf als Rundschleifer. Er bemühte sich in seinem Betrieb in Berlin-Wittenau um Unterstützung für die von Robert Uhrig geleitete Widerstandsgruppe. Deshalb am 4. Februar 1942 verhaftet und im September 1944 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Otto Schmirgal wurde am 24. Oktober 1944 im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet. Sein Bruder Hans Schmirgal (28.12.1906 19.12.1973) trat 1928 der KPD bei, wurde im Oktober 1933 verhaftet und zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Im Krieg Verbindung mit seinem Bruder Otto, wurde er im Februar 1943 zum Strafbataillon 999 eingezogen. Nach kurzer sowjetischer Kriegsgefangenschaft im September 1945 wieder in Berlin, trat er der KPD bei. Hans Schmirgal war langjähriger Leiter des Referats Verfolgte des Naziregimes des Ost-Berliner Magistrats.

Quelle: Museum Lichtenberg