Wir erinnern an Franz Jacob

18. September 2024

Heute erinnern wir an Franz Jacob, der vor 80 Jahren ermordet worden ist und nach dem eine Straße in Lichtenberg benannt wurde. Er war ein deutscher Kommunist und Widerstandskämpfer gegen den Deutschen Faschismus.

Lebenslauf

Franz Jacob, 1906 in Hamburg geboren, wächst in einer Arbeiterfamilie auf und wird Maschinenschlosser. 1920 schließt er sich der Sozialistischen Arbeiterjugend und der SPD an, tritt aber 1925 dem Kommunistischen Jugendverband und der KPD bei. 1932 ist er für die KPD jüngstes Mitglied in der Hamburger Bürgerschaft. Mitte August 1933 wird Jacob in Berlin festgenommen und nach der Verbüßung einer Zuchthausstrafe von 1936 bis 1940 im KZ Sachsenhausen festgehalten. Unmittelbar nach seiner Entlassung nimmt er Verbindung zu seinen politischen Freunden auf. Er findet Arbeit auf einer Werft und gehört bald zum Führungskern der Organisation um Bernhard Bästlein. Als im Oktober 1942 eine Verhaftungswelle in Hamburg beginnt, taucht Franz Jacob in Berlin unter und baut seit 1943 mit Anton Saefkow eine neue Widerstandsorganisation auf. Die Widerstandsorganisation um Anton Saefkow und Franz Jacob orientiert sich wiederholt an den Rundfunksendungen des Nationalkomitees „Freies Deutschland“. Verbindungsleute gibt es in Betrieben, in denen illegale Arbeitergruppen bestehen. Ebenso wichtig sind aber Einzelne, die Verbindungen zu anderen Widerstandsgruppen im Reich halten, Verfolgten mit Lebensmittelkarten oder Ausweisen helfen und Kontakt zu Kriegsgefangenen oder Zwangsarbeitern herstellen. Saefkow will mit seinen Freunden eine möglichst breite Basis für den Widerstand gegen Hitler schaffen. Die Organisation um Saefkow, Jacob und Bästlein ist sich bewusst, dass nicht alle „Soldaten des Klassenkampfes“ gewonnen werden können. Sie erkennen die Grenzen des Widerstands: Viele Arbeiter sind nicht willens, sich gegen das NS-Regime zu erheben. Daher sollen nur kleine und besonders zuverlässige „Kadergruppen“ eine angemessene Vorbereitung auf den Tag des Umsturzversuches gewährleisten. Die Bildung von Betriebsgruppen soll vor allem der „Mobilisierung von Kräften“ dienen. Gemeinsam mit Anton Saefkow wird Franz Jacob Anfang Juli 1944 festgenommen, am 5. September 1944 durch den Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 18. September 1944 in Brandenburg-Görden ermordet.

Quelle: Gedenkstätte Deutscher Widerstand