Wir erinnern an Robert Uhrig

21. August 2024

Heute erinnern wir an Robert Uhrig, der vor 80 Jahren durch die deutschen Faschisten ermordet worden ist und nach dem eine Straße in Lichtenberg benannt wurde. Robert Uhrig war ein deutscher Kommunist.

Lebenslauf

Geboren am 8. März 1903 in Leipzig, Sohn eines Schlossers, lernte Robert Uhrig nach der Volksschule Dreher, ging auf Wanderschaft und legte in Berlin die Ingenieursprüfung ab. 1920 trat er in die KPD ein. Seit 1929 im Versuchslabor für Radioröhren bei der Osram GmbH in Berlin, übernahm er Anfang 1933 die Leitung einer illegalen Betriebszelle der KPD. Im Juni 1934 festgenommen und am 28. November 1934 zu 21 Monaten Zuchthaus verurteilt, die er in Luckau verbüßte. Nach seiner Entlassung erneut im Widerstandskampf gegen die NS-Diktatur, leitete Uhrig ab 1938 verschiedene illegale Gruppen aus über 20 Rüstungsbetrieben in Berlin. Er stand 1938 in Kontakt mit dem in Prag residierenden Auslandssekretariat des ZK der KPD. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs konnte er das Netz der Widerstandsorganisation erweitern, hatte Verbindung zu Kommunist:innen in mehreren deutschen Großstädten. Seit 1940 war er mit Charlotte Kirst (26.2.1907 – 17.10.1992), verheiratet. Seit 1926 SPD-Mitglied war sie von 1928 bis 1933 Sekretärin der SPD-Reichstagsfraktion, u. a. für Rudolf Breitscheid. Sie beschaffte 1941 geheime Unterlagen über die Rüstungsproduktion, die Robert Uhrig der sowjetischen Botschaft zustellen ließ. 1940/41 arbeitete Robert Uhrig mit der von Josef (Beppo) Römer geleiteten Gruppe zusammen. Das von Uhrig herausgegebene Untergrundmaterial „Informationsdienst“ berichtete über örtliche Missstände und Verflechtungen betrieblicher Produktionsabläufe mit der Rüstungs- und Kriegswirtschaft des faschistischen Staates und rief zur Sabotage auf. Im Februar 1942 wurde die Gruppe zerschlagen. Robert Uhrig wurde am 4. Februar festgenommen, am 7. Juni 1944 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 21. August 1944 im Zuchthaus Brandenburg ermordet.