Wir erinnern an Alfred Jung
13. Juni 2023
Heute erinnern wir an Alfred Jung, der vor 115 Jahren geboren und nach dem eine Straße in Lichtenberg benannt wurde. Er war kommunistischer Widerstandskämpfer während der Zeit des Deutschen Faschismus, der für die Unterstützung französischer Kriegsgefangener hingerichtet wurde.
Lebenslauf
Geboren am 13. Juni 1908 in Berlin als Sohn des Maurers Friedrich Jung. Besuchte die Volksschule und wurde Mitglied des KJVD, 1927 trat er in die KPD ein. Von Beruf Verwaltungsangestellter war Alfred Jung in seinem Wohnort als Kommunist bekannt.
Verheiratet war er mit Johanna Jung, geborene Bernstein (8.1.1909). Nach 1933 aktiv im Widerstand gegen das NS-Regime, wurde er mehrmals verhaftet. Am 6. Mai 1940 zur Wehrmacht einberufen und als Sanitäter ausgebildet kam er in ein Kriegsgefangenenlager nach Fürstenberg an der Oder. Auch als Soldat blieb er mit Berliner Widerstandsgruppen in Kontakt, half im Kriegsgefangenenlager sowjetischen, jugoslawischen, französischen und amerikanischen Kriegsgefangenen. Alfred Jung kam während eines Heimaturlaubs in Kontakt zu Mitgliedern der Widerstandsgruppe um Franz. Jacob, Anton Saefkow und Bernhard Bästlein. Er stellte den Kontakt zwischen dieser Widerstandsgruppe und organisierten Gruppen im Kriegsgefangenenlager her und sorgte für die Übermittlung von Lebensmitteln, Flugschriften und politischen Informationen.
Am 31. Juni 1944 erneut verhaftet, am 31. Oktober 1944 vom Volksgerichtshof wegen „Zersetzung der Wehrkraft“ und „Vorbereitung zum Hochverrat“ zum Tode verurteilt, wurde Alfred Jung am 4. Dezember 1944 im Zuchthaus Brandenburg-Görden ermordet.
Quelle: Museum Lichtenberg