22. Dezember 2025: Gedenkkundgebung an die „Rote Kapelle“

14. November 2025

Montag, 22. Dezember 2025 | 17:00 Uhr
Gedenkkundgebung
Denkmal für die „Rote Kapelle“
(Schulze-Boysen-Straße 12, 10365 Berlin)

Mitte der 1930er Jahre bilden sich in Berlin um Arvid Harnack, einen Oberregierungsrat im Reichswirtschaftsministerium, und seine Frau Mildred sowie um den Angestellten des Reichsluftfahrtministeriums Harro Schulze-Boysen und seine Frau Libertas Freundes-, Diskussions- und Schulungskreise. In den Jahren 1940/41 entsteht ein loses Netzwerk von mehreren Berliner Widerstandskreisen. Ihnen gehören mehr als 150 Antifaschist:innen ganz unterschiedlicher sozialer Herkunft und weltanschaulicher Traditionen an: Student:innen, Künstler:innen, Publizist:innen und Verwaltungsbeamte, unter ihnen viele Frauen.
Ihre Formen des Widerstandes sind vielfältig. Dazu gehören die Diskussionen über politische und künstlerische Fragen, die Hilfe für Verfolgte und die Dokumentation der Gewaltverbrechen der Faschisten.
Über ihren engeren Kreis hinaus wenden sie sich an die Öffentlichkeit, indem sie Flugblätter und Klebezettel verbreiten. Schließlich nehmen sie Kontakte zu Gleichgesinnten in anderen Teilen Deutschlands auf. 1940/41 geben Harnack und Schulze-Boysen auch militärisch wichtige Nachrichten an die Sowjetunion weiter.
Im Sommer 1942 deckt die Gestapo die Widerstandsorganisation um Harnack und Schulze-Boysen auf und ermittelt gegen sie unter dem Sammelnamen „Rote Kapelle“. Die festgenommenen Mitglieder werden deshalb als „Landesverräter“ angeklagt. Ende 1942 fällt das Reichskriegsgericht die ersten Todesurteile; insgesamt werden mehr als 50 Mitglieder der „Roten Kapelle“ ermordet.
Am 22. Dezember 1942 wurden die ersten elf Mitglieder der „Roten Kapelle“ hingerichtet. Mit einer Kundgebung zum 83. Jahrestag dieser Hinrichtungen und weiteren Aktivitäten wollen wir den ermordeten Widerstandskämpfer:innen gedenken.