Wir erinnern an Paul Zobel
22. März 2025
Heute erinnern wir an Paul Zobel, der vor 80 Jahren durch die deutschen Faschisten ermordert worden ist und nach dem eine Straße in Lichtenberg benannt wurde. Er war kommunistischer Widerstandskämpfer während der Zeit des Deutschen Faschismus.

Lebenslauf
Geboren am 13. März 1891 in Berlin, Sohn eines Rollkutschers lernte Paul Zobel Buchhändler. Seit 1913 Mitglied der SPD, war er im Weltkrieg Sanitäter an der Ostfront. 1917 trat Zobel in die USPD ein und wurde Ende 1920 Mitglied der KPD. Als aktiver Sportler, war er ab 1919 ehrenamtlicher Funktionär des Arbeiter- Turn- und Sportbundes. 1928 wurde er wegen seiner kommunistischen Arbeit aus dem Verband ausgeschlossen. Von Herbst 1923 bis Juli 1926 Geschäftsführer bei der Vereinigung Internationaler Verlagsanstalten, dann Parteiangestellter in der Abteilung Sport des ZK. Im November 1927 wegen Herausgabe „hochverräterischer Schriften“ vom Reichsgericht zu einem Jahr Festung verurteilt. Da er im Mai 1928 in den Preußischen Landtag gewählt wurde er aus der Haftanstalt Festung Gollnow entlassen. Zobel arbeitete dann wieder in der Geschäfts- bzw. Sportabteilung des ZK und zog auch im April 1932 wieder in den Preußischen Landtag ein. Zusammen mit Ernst Grube gehörte er zu den wichtigsten Funktionären der Kampfgemeinschaft für rote Sporteinheit und leitete mit Grube die Zeitschrift „Internationaler Arbeitersport“. Bereits in der Nacht des Reichstagsbrandes verhaftet, kam Zobel bis Dezember 1933 in „Schutzhaft“ in das KZ Sonnenburg. Danach Handelsreisender, er hatte Kontakte zu Robert Uhrig und später auch zu Franz Jacob und Anton Saefkow. Im Juli 1944 inhaftiert, in das KZ Dachau verschleppt. Dort kam Paul Zobel am 22. März 1945 aufgrund der Entbehrungen und Misshandlungen ums Leben.
Quelle: Museum Lichtenberg