Wir erinnern an Erwin Nöldner

6. November 2024

Heute erinnern wir an Erwin Nöldner, der vor 80 Jahren ermordet worden ist und nach dem ein Platz und eine Straße in Lichtenberg benannt wurde. Er war ein deutscher Kommunist und Widerstandskämpfer gegen die deutschen Faschist:innen.

Lebenslauf

Erwin Nöldner wurde am 29. April 1913 in Berlin-Lichtenberg geboren. Er erlernte als der Sohn einer Arbeiterfamilie den Beruf eines Schlossers und Werkzeugmachers. 1928 wurde er in Berlin Mitglied des KJVD, engagierte sich in der Roten Jungfront der Jugendorganisation des RFB. Nöldner leitete die KJVD- Gruppe Görlitzer Viertel und gehörte der Leitung des KJVD Berlin-Kreuzberg Südost an. Ab 1933 illegal tätig in einer KPD-Zelle des Unterbezirks Südost, wurde er im Dezember 1935 verhaftet und am 4. Juni 1936 vom 4. Senat des Kammergerichts Berlin wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu 3 Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach den Haftstationen Luckau, Esterwegen und Aschendorfer Moor II wurde er Anfang Dezember 1938 entlassen. Unter Polizeiaufsicht stehend, arbeitete er dann bei der Fabrik „Auert“ in Berlin-Weißensee. Seit 1939 mit Lucie Kolboske verheiratet, wurde ihr gemeinsamer Sohn Jürgen 1941 geboren. Während des zweiten Weltkrieges hatte er Kontakt zu der von Anton Saefkow, Franz Jacob und Bernhard Bästlein geführten Widerstandsgruppe und bemühte sich als Verbindungsmann um die Herstellung von Kontakten zu anderen antifaschistischen Gruppen in mehreren Berliner Rüstungsbetrieben. Am 7. Juli 1944 wurde er festgenommen und mit Bernhardt Almstadt und Arthur Weisbrodt am 19. September 1944 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Der Werkmeister Erwin Nöldners reichte im Namen aller Mitarbeiter der Firma Auert ein Gnadengesuch ein, das jedoch ignoriert wurde. Am 6. November 1944 wurde Erwin Nöldner im Zuchthaus Brandenburg-Görden ermordet.

Quelle: Museum Lichtenberg