Gedenken an Lilo Herrmann

22. Juni 2009

Am 23. Juni 2009 fand auf dem Freiaplatz in Lichtenberg eine Gedenkkundgebung für die Widerstandskämpferin Liselotte Herrmann statt. Wir dokumentieren im folgenden das dazu entstandene Flugblatt.Unser Anliegen ist es, daran zu erinnern und antifaschistische Traditionen zu erhalten.

Liselotte Herrmann wird am 23. Juni 1909 in Berlin als Tochter eines Ingenieurs geboren. Sie studierte Chemie in Stuttgart und ab 1931 Biologie in Berlin. 1928 trat sie dem KJVD und dem „Roten Studentenbund“ bei. Da sie im Frühjahr 1933 den „Aufruf zur Verteidigung demokratischer Rechte und Freiheiten an der Berliner Universität“ unterschrieben hatte, wurde sie mit über 100 Studierenden im Juli 1933 der Universität verwiesen. Nach der Geburt ihres Sohnes Walter arbeitet sie seit September 1934 im Ingenieurbüro ihres Vaters in Stuttgart als Stenotypistin. Ende 1934 wurde sie Mitarbeiterin für den Leiter der illegalen KPD Württemberg und übernahm Schreib- und Kurierarbeiten für den KPD-Nachrichtendienst. Informationen über geheime Rüstungsprojekte in Friedrichshafen und den Bau einer unterirdischen Munitionsfabrik bei Celle leitete sie an die KPD-Auslandsleitung in der Schweiz. Liselotte Herrmann wurde im Dezember 1935 verhaftet, im Juni 1937 in Stuttgart zum Tode verurteilt, anschließend in das Berliner Frauengefängnis in der Barnimstraße verbracht und am 20. Juni 1938 trotz internationaler Proteste als eine der ersten Frauen in Plötzensee ermordet. Sabina Grzimek, die zur Ehrung anwesend sein wird, schuf 1981 die Skulptur „Mutter und Kind“ zum Andenken an die antifaschistische Widerstandskämpferin Liselotte Herrmann (1909-1938).

20090623_1_lilo_herrmann_230609_flyer.pdf (155 KB / 1 S.)