Gedenken an die Opfer der Märzkämpfe 1919 an der „Lichtenberger Blutmauer“
4. März 2014
Vor 95 Jahren tobten erbitterte Kämpfe zwischen aufständischen Arbeitern und brutal vorgehenden Freikorps in den Straßen Lichtenbergs. Begeben Sie sich mit uns auf die Spuren der blutigen Ereignisse, die Geschichte schrieben.
Im aufgeheizten politischen Klima nach Ende des Ersten Weltkrieges kämpften linke Gruppen für eine sozialistische Republik. Nach dem Tod der Spartakisten Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, die auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde beigesetzt sind, eskalierte die Situation. Der Generalstreik in Berlin weitete sich zu einem Aufstand aus, der im Bezirk Lichtenberg sein blutiges Ende fand. Ein gestreutes Gerücht vom Mord an 60 Polizisten beim Sturm auf das Lichtenberger Polizeipräsidium lieferte Reichswehrminister Gustav Noske den Vorwand für den Standrechtsbefehl.
Vom 12. auf den 13. März 1919 wurden elf Aufständische von einem provisorischen Standgericht in einem Arbeiterlokal zur Mauer des alten Gemeindefriedhofs an der Möllendorffstraße geführt und standrechtlich erschossen. Die Tafeln der Gedenkstätte „Blutmauer“ tragen die Namen der Ermordeten und erinnern an die Berliner Märzkämpfe, denen amtlichen Unterlagen zufolge mehr als 1.200 Menschen zum Opfer fielen.